Fürstenberg, Kirchenarrest, der Lenin und das Haus der Offiziere

LETZTE ÄNDERUNG am Donnerstag 4. Mai 2023 14:31 durch Berlingo


Von VERSCHLOSSENen Türen, STEINIGen Pilgerwegen, FANTASTISCHen Gebäuden, einem DUNKLEN Tunnel, ZERFETZTen Tapeten,  dem EINSAMen Lenin, VERLORENen Bahntrassen und VERSCHWUNDENen Wegen.

Unser Ziel war dieses Mal das Fürstenberger Offiziershaus, das ich schon im einmal kurz besuchte. Damals war die Vegetation rund um das Gebäude herum so stark, das ich nicht herankommen konnte. Das sollte dieses Mal anders werden, …

Ralph Bauer und ich starteten am Bahnhof Fürstenberg und suchten erst einmal einen Bäcker auf, bei dem wir uns ein Frühstück gönnten. Das kleine Café direkt am Markt, visavis der Fürstenberger Stadtkirche, war sehr einladend gestaltet. Das kleine Frühstück üppig und lecker, die sanitären Anlagen sehr sauber und die Bedienung ausgesprochen freundlich.

Verschlossene Türen

Anschließend traten wir auf den Marktlatz hinaus und entdeckten, das die Kirche geöffnet war. Also nichts wie hinein und alles ausgiebig angeschaut.

Wir hörten Geräusche von der Eingangstür und machten Witze darüber, das wir wohl eingeschlossen werden, …


Offiziershaus Fürstenberg
Von VERSCHLOSSENen Türen, STEINIGen Pilgerwegen, FANTASTISCHen Gebäuden, einem DUNKLEN Tunnel, ZERFETZTen Tapeten, dem EINSAMen Lenin, VERLORENen Bahntrassen und VERSCHWUNDENen Wegen.
Bahnhof Fürstenberg
Offiziershaus Fürstenberg
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Nach einer kleinen Weile gingen wir dann zum Eingangsportal, drückten die Klinke und schauten uns mit großen Augen sprachlos an. Wir waren tatsächlich eingesperrt. Wir versuchten durch sämtliche Türen einen Ausbruch, doch die Türen schlossen fest mit großen Riegeln und waren nicht zu öffnen. Nun war guter Rat teuer, wie kommen wir hier wieder heraus?

Der Ausweg

Eingeschlossen in der Fürstenberger Stadtkirche, nur nicht den Humor verlieren

Auf dem Arbeitstisch in der Kirche entdeckten wir eine Telefonnummer die wir einfach auf Verdacht anriefen. Wir schilderten unser Problem und es wurde uns schnelle Befreiung versprochen. In der Zwischenzeit schauten wir uns die herrliche Kirche noch ein wenig genauer an. Die Holzkonstruktionen erinnerten ein wenig an die Ausstattung der Stabholzkirche auf dem Stahnsdorfer Friedhof, nur nicht ganz so üppig.

Eine Empfehlung

Hier der link zur Wanderung Stahnsdorf…


 

https://unterwegs.illustriertewelt.de/2021/06/14/das-fuerstenberger-offiziershaus-und-der-versteckte-lenin/


Die Befreiung

Auf einmal hörten wir Geräusche am Eingangsportal und es öffnete uns der Handwerker, der uns eingelassen hatte. Er war total verblüfft und seine runden Kugelaugen schienen vor Überraschung fast aus den Höhlen zu fallen. Er war sprachlos, fasste sich an den Kopf und schaute sehr betreten. Sehr lustig war auch, das er dem Schauspieler Wolfgang Stumpf sehr ähnelte und somit schon mal von vorn herein ein Schmunzeln in unsere Gesichter zauberte.

Auf dem Weg zu den Offizieren

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Auf dem Pilgerweg Meklenburgische Seenplatte S0 wanderten wir Richtung Röblinsee Siedlung. Unser erstes Ziel ist das Offiziershaus an der Steinförder Straße, eine steile Treppe führte auf das Areal. Schon beim erklimmen konnten wir die gelb bemalten Häuser durch die Bäume leuchten sehen.

Die ersten flachen Gebäude waren verschlossen, in vielen waren  die Fenster noch vorhanden. Wir bewegten uns zwischen den Gebäuden hin und her.

Der Tunnel

Der dunkle Tunnel ins Innere

Vor dem wunderschönen Offiziershaus angekommen suchten wir dann den Tunnelzugang durch den Keller. Ein verzweigtes Netz von Gängen erwartete uns. Und dann sahen wir sie, die Treppe nach oben, denn Licht fiel durch die geöffnete Tür in den dunklen Keller.

Erleichtert stapften wir hinauf und fanden uns im ebenerdigen Treppenhaus wieder. Überall hingen Farben und Tapeten in Fetzen von Wänden herunter, darunter alte russische Zeitungen. An manchen Stellen konnten wir 6 bis 7 Schichten übereinander entdecken.

Unterm Dach

Das Gebäude war sehr baufällig. Große Löcher klafften in Decken und Böden. Unter dem Dach inspirierten wir eine Kollage, die mit großer Wahrscheinlichkeit von russischen Soldaten erstellt wurde. Lauter westliche farbenfrohe Werbeanzeigen thronten an der schrägen Wand des Daches. Einige Segmente waren schon ganz blass, verwittert und zerfetzt.

In einer Ecke, hinter einer Dachschräge entdeckten wir  eine alte Schreibmaschine, eine Hose und andere kleine Werkzeuge.

Rauschende Feste

Eine unglaubliche Kulissee im großen Saal

Wieder im Erdgeschoss traten wir vorsichtig durch eine wunderschöne alte Holz-Glas-Tür und fanden dann noch große Tanzsäle, ganz in weiß. Hier wurden bestimmt ein paar rauschende Feste gefeiert. In einer Ecke waren auch Metallaufsteller, die einmal für eine Präsentation herhalten mussten, zusammen gestellt.

Der Lenin

Lenin

Wir verließen das Gebäude auf dem gleichen Weg, schauten uns den kleinen Lenin an, der im Garten stand und verließen das Gelände dann in Richtung Steinförder Straße. Dort angekommen sprach uns eine ältere Dame an und berichtete, das im Jahr 2000 Interessenten das Schloss besichtigten und dafür eine Ausstellung vorbereitet worden war. In der Recherche konnten wir allerdings nichts darüber finden.

Im Regen

Jetzt ging es bei regnerischem Wetter in flottem Tempo auf großzügigen Wirtschafts- und Wanderwegen Richtung Bürgersee. An einem Unterstand machten wir eine kurze Rast, überquerten die B 96 und  suchten dann nach alten Bahntrassen, die hier einstmals durch den Wald liefen. Die Trassen waren zum großen Teil zugewachsen und so suchten wir den nächsten Wanderweg quer durch die Wildnis.

Verpasster Ort

Das einsame Haus an der alten Bahntrasse

An einer Wegkreuzung entdeckten wir in einiger Entfernung noch ein wahrscheinlich leer stehendes Haus, das einmal direkt an der Trasse gelegen haben muss. Leider hatten wir keine Zeit mehr nachzusehen, denn es wurde schon wieder dunkel und wir hatten noch einen ordentlichen Marsch vor uns bis zum Bahnhof.

Weg weg

Manche Feldwege, die in den Karten verzeichnet sind, waren in der Zwischenzeit durch den Ackerbau nicht mehr vorhanden. So mussten wir am Feldrand entlang durch den matschigen Boden. Da lohnt sich das Putzen ja mal wieder.

Jetzt kommt natürlich der Verfolgertrack

https://www.komoot.de/tour/580659852?ref=aso


 

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