Zehlendorf, Stammbahn, Stars und Street Art

LETZTE ÄNDERUNG am Mittwoch 21. Februar 2024 14:49 durch Berlingo


Auf der Suche nach der Stammbahn begaben sich meine Wanderbegleitung Danny und ich zum S-Bahnhof Zehlendorf. In der Nähe des Buschgrabens stießen wir auf die Gleise und folgten ihnen bis zur A 115.

  • Start/Ziel: S-Bahnhof Zehlendorf
  • Berliner Mauerweg/Teltowkanalweg/Teltower Dörferweg
  • 15,4 km Stadtwanderung in Zehlendorf ,auf der Suche nach dem alten Schienenstrang.
  • Familiengeeignete naturbelassene enge Wanderwege

https://www.komoot.de/tour/631585068?ref=wtd

Von der ERSTEN EISENBAHNSTRECKE Preußens, dem ZÖGERN eines MONARCHEN, den GRÄBERN auf einem WALDFRIEDHOF, einer UMSTRITTENEN PERSÖNLICHKEIT und BUNTEN BILDERN.

Jetzt folgen die Fotos und im Anschluss könnt ihr die Geschichte weiterverfolgen. Viel Spaß beim Verfolgungswandern!

Zehlendorf, Stammbahn, Friedhof und Street Art
Auf der Suche nach den alten SCHIENENSTRÄNGEN der Eisenbahnlinie  zwischen Potsdam und Zehlendorf. Die Gräber von Willy BRANDT, Hildegard KNEF und Ulrich SCHAMONI auf dem großzügig angelegten WaldFRIEDHOF Zehlendorf und die ENTDECKUNG einer extrem FARBENFROH BEMALTEN Lagerhalle am Hegauer Weg. ACHTUNG KAMERA!
Die Schienenstränge am Buschgraben
Zehlendorf, Stammbahn
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Die Stammbahn

Wir entdeckten überwucherte Schienenstränge, Reste von Bahnsteigen und Wartehäuschen, Sicherungskästen und hin und wieder ein Kabel, das aus der Erde ragte.

Friedrich Wilhelm III  glaubte nicht an den wirtschaftlichen Erfolg einer Bahnstrecke und verzögerte noch eine ganze Weile den Bau dieser. Erst als in England der Beweis eines wirtschaftlichen Betriebs erbracht wurde, lies er sich überzeugen.

Beim Baus der Stammbahn mussten viele Flüsse überquert werden, sodass die Bauvorhaben Stück für Stück in Betrieb genommen wurden. Der erste Teil  wurde im Jahr 1838 in Betrieb genommen und verband Berlin und Potsdam. Die Stammbahn war die erste  Eisenbahnverbindung Preußens.

Grenzen

Ein Blick über die Grenzanlagen Dreilinden

An der Autobahn konnten wir einen Blick auf den Grenzübergang vergangener Tage werfen. Die Anlagen des Übergangs Dreilinden sind noch zum großen Teil vorhanden und man kann sich noch gut daran erinnern, wie das zur Zeit der Teilung Deutschlands war.

In den 80er Jahren bin ich oft mit dem Auto von Berlin nach Hamburg gefahren und umgekehrt. Um das Gebiet der DDR zu durchqueren, musste man sich bei der Ein- und Ausreise ausweisen. Hier verbrachten West-Berliner und West-Deutsche viel Zeit auf großen Parkplätzen auf denen man gründlich kontrolliert wurde.

Man musste in einer Reihe wartend die Überprüfung der Volkspolizei über sich ergehen lassen. Die Blicke der Volkspolizisten versprühten eine gewisse Anspannung. Es wurden keine Witze gemacht und nicht gelacht, denn jedes auffällige Verhalten konnte einem falsch ausgelegt werden und hatte zumindest eine gründliche Durchsuchung des Autos und er persönlichen Dinge zur Folge.  Wenn sich dann noch eine Bild-Zeitung oder ein Schallplatte fand, die nicht eingeführt werden durfte, konnte man ordentlich Ärger bekommen.

Hilde und Co.

Und Hildegard Knef

Als Nächstes besuchten wir den Waldfriedhof Zehlendorf. Schon im Eingangsbereich wurden wir auf die Gräber der Prominenten aufmerksam gemacht, wovon wir gleich einmal ein paar besuchten.

Der Friedhof wurde 1945 in Betrieb genommen und beeindruckt mit seiner Größe von 375.000 qm. Wir entdeckten die Gräber von Willy Brandt, Hildegard Knef und Ulrich Schamoni in dieser Waldlandschaft. Das weitläufige Gelände ist kaum durch Hecken abgegrenzt und die Ausstattung der Gräber ist eher schlicht gehalten.

Hildegard Knef wurde am 28.12.25 in Ulm geboren. Nach dem Tod des Vaters zogen Mutter und Tochter nach Berlin, Schöneberg. Mit 15 Jahren verließ sie die Schule und begann eine Ausbildung zur Trickfilmzeichnerin bei den UFA-Studios in Mitte. Hier wurde sie entdeckt und erhielt eine Ausbildung zur Schauspielerin und wurde sehr erfolgreich.

Der umstrittene Film „Die Sünderin“ löste den größten Skandal im deutschen Nachkriegskino aus. Die katholischen Proteste richteten sich gegen die Schlussszene, die eine Tötung auf Verlangen zeigten. Er wurde allein in Deutschland von sieben Millionen Menschen gesehen.

Buntes

Street-Art Farbenpracht

Am Hegauer Weg leuchtete uns äußerst farbenfrohe Street-Art von  einer Lagerhalle entgegen, die Tür zum Gelände offen. Wir fotografierten die frisch gesprayten Bilder und wurden freundlich aber bestimmt zum Verlassen des Areals aufgefordert. Also nicht nachmachen!!!


An dieser Stelle möchte ich Euch noch eine andere alte Bahnstrecke vorstellen, die Friedhofsbahn, Stahnsdorf. Auch eine spannende Wanderung mit tollen Entdeckungen. Hier der Link für euch!

Die Friedhofsbahn und der Friedhof mit morbidem Charme

 

Ein Gedanke zu „Zehlendorf, Stammbahn, Stars und Street Art“

  1. Ich bin auch schon des öfteren auf dieser ehem. Bahnstrecke langgelaufen. Am 22.02.2021 habe ich unter der Königswegbrücke die letzten 5 Schwellennägel rausgeholt.

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