Unterwegs im Hohen Fläming, Burgenwanderweg und Bad Belzig

LETZTE ÄNDERUNG am Mittwoch 21. Februar 2024 14:27 durch Berlingo


Kapp 5 km Burgenwanderweg durch das historische Bad Belzig, mit dem Besuch eines Malerdomizils, der Erklimmung des Galgenberges, der Erforschung der Burg Eisenhardt, der Besichtigung einer bunten Kirche, der Entdeckung von Kunst im Wald, einer sagenumwobenen Liebschaft und einer leckeren Eiszeit am Ende.

Tag 1, Anreise zum Ponyhof

https://www.komoot.de/tour/779770358?ref=wtd

Mit dem Zug machte ich mich auf die Socken nach Bad Belzig, um meinen ersten selbst geplanten Wanderkurzurlaub anzutreten. Ich war schon lange scharf auf den Burgenwanderweg und so versuchte ich im Vorfeld Unterkünfte zu organisieren. Das war aber nicht so einfach, weil alles schon ausgebucht war und so ergatterte ich eine Unterkunft für drei Nächte in Niemegk, Hotel Ponyhof.

Jetzt folgen die Fotos und die Geschichte dazu!

Bad Belzig Sightseeing
Kapp 5 km Stadtwanderung durch das historische Bad Belzig mit dem Besuch eines Malerdomizils, der Erklimmung des Galgenberges, der Erforschung der Burg Eisenhardt, der Besichtigung einer bunten Kirche, der Entdeckung von Kunst im Wald, einer sagenumwobenen Liebschaft und einer leckeren Eiszeit am Ende.
Am Wegesrand
Bad Belzig Sightseeing
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Ankunft

Roger Loewig Haus, Bad Belzig, Infos im Text des Beitrags

Am Bahnhof Bad Belzig angekommen machte ich mich sofort auf den Weg in Richtung Burg Eisenhardt. Ich kam vorbei am Roger Loewig Haus, das mit seiner bestechenden Architektur und seinem unglaublichen Ausblick auf die Stadt meine Aufmerksamkeit erregte.

Verhaftet und Freigekauft

Roger Loewig war ein Maler, Zeichner und Dichter, der von 1930 bis 1972 oft in diesem Haus lebte und arbeitete. Nach einer Ausstellung 1963 wurde er unter dem Vorwand „staatsgefährdender Hetze“ verhaftet und seine Werke beschlagnahmt. 1964 kaufte ihn die Bundesrepublik Deutschland frei.

Er gehörte zu den „Berliner Malerpoeten“ wie Günter Grass und Christoph Meckel.

Altes Gemäuer in noch älterem Siedlungsgebiet

https://youtube.com/shorts/f6JvEKO4McA?feature=share

Die gut erhaltene Burg mit ihren Festungsanlagen ist schon von weitem sichtbar, da sie auf dem Galgenberg liegt. Nachdem ich den Aufstieg mit knapp 8 km Gepäck hinter mich gebracht hatte begann die Erkundung.

Die Burg wurde 997 das erste Mal urkundlich erwähnt, doch in Gegend soll es in der Bronze- oder Eisenzeit schon eine Höhensiedlung gegeben haben. 1477 wurde sie zu einer hoch modernen Festung dieser Zeit erweitert, von wo aus das Gebiet weitreichend verteidigt werden konnte.

Standesamt mit viel Geschichte

In der DDR nutzte man das Gebäude als vielfältigen Schulungsort und heute beherbergt diese wunderbar restaurierte Anlage ein Heimatmuseum, die Außenstelle eines Standesamtes und eine historische Bibliothek über die Burg und seine Geschichte.

Perspektiven

Der Blick von unten in einem Wehrturm

Die Gastronomie ist leider nur am Wochenende geöffnet und auch  den Butterturm konnte man nicht erklimmen. Aber die Ecktürme der Anlage waren wunderbar restauriert und es machte einen riesigen Spaß diese zu erkunden, da jeder anders hergerichtet war.  Verschiedenen Perspektiven und Ausblicke haben mich zu vielen Fotos inspiriert.

Hinrichtungsberg

2014 wurden bei einer Ausgrabung menschliche Überreste gefunden, die darauf schließen lassen, das zwischen dem 16. Jh. – ins 19. Jh. hinein auf dem Galgenberg auch Hinrichtungen stattgefunden haben. An den geborgenen Knochen wurden Verletzungen von Folterungen durch Rad und Galgen festgestellt.

Bunte Ansichten

Anschließend begutachtete ich die St. Briccius Feldsteinkirche mit zauberhafter Bemalung im Inneren. Sie wurde im Jahre 1186 das erste Mal erwähnt, die Bemalung entstand aber erst 1663, nach einem Brand.

Kunstgenuss in der Natur

Es folgte eine weitere Runde um die Burg, denn jetzt erkundete ich den herrlich angelegten Kunstwanderweg mit seinen vielen Informationen und Mitmach-Angeboten. Am besten gefiel mir die Holzstatue, die „Weiße Frau“, die 2007 von Carsten Tarrach gestaltet wurde.

Kunstwerk die weisse Frau von Charsten Tarrach, Kunstwanderweg

Sagenumwoben

Der behauene Baumstumpf thematisiert eine Sage, die sich hier zugetragen haben soll. Ein Ritter, der sich in die Tochter des Hauptmanns verliebt hatte stürzte sich von der Burg und das Burgfräulein erkrankte kurz darauf und verstarb. Jahrhunderte später soll sie einem Schuhmacher erschienen sein, als Weiße Frau im fahlen Mondlicht. Dieses Ereignis war zum damaligen Zeitpunkt Stadtgespräch und verbreitete sich schnell.

Eiszeit

Im Eiscafé zur Postmeile verspeiste ich noch ein leckeren Cookies-Becher bei herrlichem Sonnenschein.

Danach ging es zum Bahnhof Bad Belzig, von wo ich den Bus in Richtung Niemegk nahm. Für den Anfang war es auch echt genug, denn die knapp 9 kg Gepäck auf dem Rücken wollte ich jetzt doch gern mal loswerden und ich war auch schon sehr gespannt auf meine Unterkunft, dem Ponyhof.


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